ThüsingHinSchG – Hinweisgeberschutzgesetz – Kommentar
C.H. Beck Verlag, München 2024, XLII, 326 Seiten, Leinen, € 89,-
ThüsingHinSchG – Hinweisgeberschutzgesetz – Kommentar
Der Kommentar zum Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) bietet eine umfassende und praxisnahe Erläuterung der gesetzlichen Regelungen, die den Schutz von Hinweisgeber:innen in Deutschland gewährleisten sollen. Das Werk beleuchtet die komplexen Anforderungen, die sich durch die EU-Whistleblower-RL 2019/1937 und deren nationale Umsetzung ergeben, und liefert eine fundierte Analyse zu den Rechten und Pflichten von Hinweisgeber:innen und Unternehmen. Von den Voraussetzungen für die Einrichtung interner Meldekanäle bis hin zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen bietet der Kommentar klare Interpretationshilfen und Beispiele, die sowohl juristische Fachkreise als auch Praktiker:innen ansprechen.
Besonders hervorzuheben ist die systematische Aufarbeitung der neuen Schutzmechanismen und die praxisorientierte Hilfestellung bei der Implementierung der Regelungen. Juristische Streitfragen, vor allem zum Thema Vertraulichkeit und Haftung, werden tiefgehend von führenden Autor:innen aus Lehre und Praxis beleuchtet. Ein besonderer Pluspunkt des Kommentars ist der Fokus auf Praxisfragen – eine „Konzernlösung“ ist zugelassen, die insb für Compliance-Verantwortliche in Unternehmen von hoher Relevanz sind.
Im Vergleich zur österreichischen Umsetzung der EU-Whistleblower-RL (siehe Bleckmann/Knaipp/Korenjak, HSchG Kommentar [2023]) hat Deutschland hingegen den Schutz der Rechte von Beschäftigten oder ihrer Vertretungsorgane in den sachlichen Anwendungsbereich integriert. So legt das deutsche HinSchG einen stärkeren Fokus auf betriebsinterne Lösungen, wie zB das Recht auf Akteneinsicht und zur notwendigen Fachkunde der in den Meldestellen tätigen Personen. Die Sanktionen bei Verstößen und die Verteilung der Beweislast (Beweislastumkehr) sind klarer geregelt.
Der Kommentar ist uneingeschränkt empfehlenswert für Jurist:innen, Compliance-Expert:innen und Unternehmensberater:innen, die sich mit den Anforderungen des HinSchG auseinandersetzen müssen. Mit seiner klaren Sprache und praxisnahen Struktur bietet er sowohl für die schnelle Orientierung als auch für vertiefende juristische Analysen eine ideale Grundlage.
Wer sich mit der Umsetzung des Hinweisgeberschutzes beschäftigt, erhält mit diesem Kommentar ein unverzichtbares Werkzeug, das nicht nur rechtliche Sicherheit schafft, sondern auch die praktische Anwendung erheblich erleichtert.